Über 80 Prozent des trinkbaren Wassers in der Schweiz werden aus dem Grund gepumpt – oft ohne zusätzliche Aufbereitung. Doch diese Praxis liefert nicht immer das reine Trinkwasser, für das die Schweiz bekannt ist. Dies ergab die jüngste Untersuchung des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) von 2019.
Die Kontrolle an über 600 Messstellen hat ergeben, dass jede zweite Probe Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln oder deren Abbauprodukte enthielt. Das Problem betrifft vor allem das dicht besiedelte und landwirtschaftlich intensiv genutzte Mittelland. Hier werden Dünger und Pflanzenschutzmittel grossflächig verwendet – und gelangen deshalb vermehrt ins Grundwasser.

Das Grundwasser, die national wichtigste Wasserquelle, liefere laut dem Bundesamt nach wie vor «einwandfreies Trinkwasser in genügender Menge». Die Umweltbehörde schränkt aber ein: «Dies ist allerdings nicht mehr selbstverständlich: Unsere wichtigste Trinkwasser-Ressource gerät zunehmend unter Druck.»
Als Gegenmassnahmen empfiehlt das Bafu, schweizweit schonendere Methoden in der Landwirtschaft. Dazu gehört beispielsweise, im Winter den Boden in Ruhe zu lassen.