Sie sind wie Feuer und Wasser: Er, ein stilles Wasser, kann ihr einfach nicht das Wasser reichen. Zwar weiss er, dass auch sie nur mit Wasser kocht, doch fühlt er sich bei ihr ständig, als würde er mit einem Sieb Wasser abschöpfen – was natürlich Wasser auf den Mühlen ihrer Eltern ist, die finden, diese Ehe sei sowieso ein Schlag ins Wasser. Manchmal könnte er Rotz und Wasser heulen …
Ein Schluck Wasser in der Kurve
Redewendungen mit Wasser gibt es zahlreiche – nicht nur bekannte wie «sich wie ein Fisch im Wasser fühlen», sondern auch einige weniger oft genutzte. Wer weiss zum Beispiel, was «etwas ins Wasser schreiben» heisst? Die Redewendung bedeutet, etwas als Verlust anzusehen, etwas abzuschreiben – zum Beispiel eine Beziehung, wie die des arme Tropfs (!) von weiter oben. Vielleicht sollte er versuchen, «dem Wasser seinen Lauf zu lassen», also etwas, das er nicht ändern kann, geschehen zu lassen. Sonst wird er womöglich bald «wie ein Schluck Wasser in der Kurve». Diese seltene Redensart bedeutet kraftlos oder missmutig. Vielleicht braucht unser Protagonist bloss jemandem, der ihm «das Wasser im Hintern zum Kochen bringt»? Diese wenig bekannte Redewendung für Drill entstammt der Soldatensprache aus dem 1. Weltkrieg.
Andere Länder, andere Sprüche
Auch in anderen Sprachen gibt es viele Redewendungen mit Wasser: «being a fish out of water» bedeutet, sich nicht zuhause zu fühlen. Und das stille Wasser, das tief ist, ist im Französischen das schlafende Wasser, vor dem man sich in Acht nehmen sollte: «Il faut se méfier de l’eau qui dort».