Schon im alten Rom wusste man um die Bedeutung der Wasserhärte. Zumindest beim Wäschewaschen. Und wahrscheinlich unbewusst. Klar aber war: Bei Wasser aus einer Quelle wirkt Seife weniger gut. Auch fühlt sich die Wäsche nach dem Waschen härter an. Wasserenthärtung war aber damals noch kein Thema, die Hintergründe kaum erforscht. Zu wenig gross war der Schaden – und die Lösung so einfach: Regenwasser.
Prägend für die Geschichte des Wassers beziehungsweise der Wasserenthärtung war das Zeitalter der Industrialisierung, als Kalk etwa die teuren Dampfmaschinen beschädigte. Und so wurde im 19. Jahrhundert eines der ersten Verfahren zur Wasserenthärtung entwickelt, das Kalk-Soda-Verfahren, ein Fällungsverfahren. Vereinfacht gesagt werden dabei mittels chemischer Reaktion die Calcium- und Magnesiumionen quasi als Feststoff herausgetrennt.
Waschmittel als Wegbereiter
Mit dem Aufkommen der Waschmaschinen wurde die Wasserenthärtung auch im Privatbereich zum grossen Thema. Ab den 1960er-Jahren änderten Hersteller die Zusammensetzung ihrer Waschmittel. Lange kamen dabei Phosphate zur chemischen Enthärtung zum Einsatz, bis man deren umweltschädigende Wirkung entdeckte. Heute setzt man im Waschmittel meist auf Zeolithe, die im Wasser mittels Ionentausch Calcium und Magnesium durch Natrium ersetzen.
Allgemein hat sich der Ionentausch in der modernen Geschichte des Wassers als eine der häufigsten
Enthärtungsmethoden etabliert. Mittels Chemikalien, wie im Waschmittel, oder über einen Ionenaustauscher, wie man ihn in Geschirrspülern findet. Und nicht nur dort: Mit der verfeinerten Wasserversorgung und der immer filigraneren Technik hat die Wasserenthärtung an Wichtigkeit gewonnen, so dass in Haushalten mit hartem Wasser heute oftmals gleich für die ganze Wasserverteilung auf einen Ionenaustauscher gesetzt wird. Damit nicht nur die Wäsche weich bleibt, sondern auch die Armatur sauber und die Kaffeemaschine funktionstüchtig.