Jeder lebende Organismus auf der Erde ist auf Wasser angewiesen, um zu Überleben – vom Bakterium bis hin zum Blauwal. Keine Frage: Wasser ist ein entscheidendes Molekül für das Leben. Es sind gleich mehrere chemische Eigenschaften, die es für Lebewesen auf der Erde unverzichtbar macht. Wasser kann nicht nur vieles auflösen, sondern es ist auch eines der wenigen Materialien, die in einem relativ engen Temperaturbereich als Feststoff, Flüssigkeit und Gas vorkommen.
Im Grunde verwendet alles Leben auf der Erde eine Membran, die den Organismus von seiner Umgebung trennt. Um am Leben zu bleiben, nimmt der Organismus Material zur Energieerzeugung auf und transportiert giftige Substanzen wie Abfallprodukte ab. In dieser Hinsicht ist Wasser auch deshalb wichtig, weil es bei erdähnlichen Temperaturen eine Flüssigkeit ist. Wasser bietet somit eine effiziente Möglichkeit, Substanzen von einer Zelle in die Zellumgebung zu übertragen, da es fliesst.

Perfektes Medium
Doch dass der Transport auch wirklich gelingt, hat mit der einzigartigen chemischen Konfiguration des Wassers zu tun: Das Wassermolekül besteht aus zwei Wasserstoffatomen, die an ein Sauerstoffatom gebunden sind. Die Moleküle weisen dabei eine Polarität auf – Wasserstoffatome bündeln sich auf einer Seite des Moleküls und erzeugen einen positiven Bereich, während das Sauerstoffende eine negative Ladung aufweist. Das positive Wasserstoffende zieht tendenziell negative Ionen an, während der negative Bereich positive Ionen anlockt. Mit seinen erstaunlichen Auflösungseigenschaften ist Wasser deshalb das perfekte Medium, um Substanzen wie Phosphate oder Calciumionen in eine Zelle hinein und aus dieser heraus zu übertragen.