Was wir heute rasch vor der Arbeit oder zwischen dem Zubereiten des Mittagessens erledigen, nahm früher mehrere Tage in Anspruch: Das Waschen mag zwar noch immer eine lästige Pflicht sein, ist aber eigentlich ein Klacks zum Aufwand, der in der Vergangenheit damit betrieben wurde. Zuerst wurden die Textilien mit Pottasche, später mit Soda eingeweicht und in grossen Kesseln gekocht. Danach rieb man Hosen, Hemd und Rock über das Waschbrett oder bearbeiteten sie mit dem Schlagholz, um sie dann auf der Wiese ausgebreitet von der Sonne bleichen und trocknen zu lassen.
Erst 1691 schaffte der englische Ingenieur John Tizack Abhilfe, als er seine mechanische Waschmaschine, welche die Wäsche mit einer Stange in einem Trog bewegte, patentieren liess. Jacob Christian Schäffer las zufällig einen Bericht über die in England konstruierte Wundermaschine und interessierte sich brennend dafür. Nicht etwa, weil der deutsche Theologe gerne wusch: Vielmehr wollte er eine Maschine konstruieren, die Papierbrei rührt.
Vollautomatische «Merker-Bianca»
So entstand 1767 mit der Erfindung der Rührflügelwaschmaschine die erste Waschmaschine: Die Wäsche wurde dabei in einem Bottich mittels Holzzapfen durchs Wasser gezogen. Trotzdem blieb Wäschewaschen sehr mühevoll: Das Wasser musste auf dem Herd erwärmt, eingefüllt und die Maschine von Hand angekurbelt werden. Es dauerte fast ein Jahrhundert, bis sich an der Waschmaschinenfront wieder etwas tat und der Amerikaner Hamilton Smith die Trommelwaschmaschine entwickelte. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: 1910 folgte die erste Waschmaschine mit Elektromotor und 1950 kam mit der «Merker-Bianca» die erste vollautomatische Waschmaschine in der Schweiz auf den Markt.